Autorin: Birgit Oppermann, Werte: Tobias Freund
Greifvögel gibt es fast in allen Gegenden des Aborea-Kontinents Palea. Hunderte verschiedener Arten bevölkern die Welt. Die meisten von ihnen haben für die Menschen keine große Bedeutung. Manche Arten werden jedoch zur Beizjagd eingesetzt oder wegen ihrer Federn und Eier gejagt. Und manche Greifvögel stellen für Vieh oder für die Menschen selbst eine ernsthafte Gefahr dar.
Dies sind einige der bemerkenswertesten Raubvogelarten Aboreas:
Der Rabenfalke
Der Rabenfalke ist relativ klein und hat seinen Namen von seinem pechschwarzen Gefieder. Er lebt an Waldrändern und in Gebüschstreifen, in Ruinen und Baumhöhlen und ist in den meisten Teilen Paleas zu Hause. Vor allem in Trion sind Rabenfalken verbreitet. Man sieht sie allerdings selten: Sie stehen die meiste Zeit unbewegt in einem Baum oder an anderer erhöhter Stelle und verlassen ihre Position nur, um zu jagen.
Vielerorts gilt es als schlechtes Omen, wenn ein Rabenfalke an oder auf einem Haus gesehen wird. Man sagt, dass sich Totengeister in Rabenfalken verwandeln können, um andere zu sich zu holen. Auch Schwarzmagier oder noch schlimmere Wesen können sich manchen Legenden zufolge in Rabenfalken verwandeln.
Bei einigen Elfenvölkern hat der Rabenfalke jedoch eine andere Bedeutung: Sie setzen ihn zur Übermittlung von Nachrichten ein, ähnlich wie die Menschen es mit Brieftauben tun. Allerdings kehren Rabenfalken nicht an ihren Heimatort zurück, sondern zu ihrem Besitzer oder ihrer Besitzerin, ganz gleich, wo diese sich aufhalten. Wie das den Falken gelingt, ist nicht bekannt. Und das Geheimnis, wie man sie abrichtet oder an neue Herr:innen bindet, teilen die Elfen nur äußerst selten.
Der Grauadler
Der Grauadler ist ein recht großer Greifvogel mit grauem Gefieder. Die Männchen haben teils weiße oder schwarze Federspitzen oder auch Flecken am Körper. Die Weibchen sind bis auf den dunkleren Bauch einfarbig und kommen in verschiedenen Grautönen vor: von unscheinbarem Steingrau bis hin zu bläulichem Taubengrau oder fast weißem Lichtgrau.
Grauadler werden in verschiedenen Farbschlägen gezüchtet, von denen einige sehr wertvoll sind. Sie werden zur Jagd eingesetzt und schlagen Wild bis zur Größe eines Wolfs. Sie können jedoch auch zum Angriff auf einen Menschen abgerichtet werden. Das ist zwar normalerweise nicht tödlich, kann aber zu erheblichen Verletzungen führen.
Typisch für die Beizjagd mit Grauadlern sind leuchtend bunte Hauben und Bänder, häufig in den Wappenfarben der Besitzer:innen. Die Beizjagd mit dem Grauadler ist in vielen Gebieten Paleas dem Adel oder dem Klerus vorbehalten.
Der Totenbussard
Der Totenbussard ist mittelgroß, braunweiß gesprenkelt, hat einen schwarzen Kopf (inklusive Schnabel) und einen sichtbaren Kropfsack. Er kommt vor allem in Sumpfgebieten und anderen feuchten Gegenden vor. Die meiste Zeit des Jahres ist er für Menschen völlig ungefährlich. Nur in der Brutzeit zeigen sowohl männliche als auch weibliche Totenbussarde ein ungewöhnliches und gefährliches Verhalten:
Sie fressen gezielt giftige Insekten und Amphibien und produzieren aus ihrem Gift ein Sekret in ihrem Kropfsack. Wenn sie Jagd auf eine größere Beute machen, können Totenbussarde das Gift hochwürgen und in die Wunde einbringen, die sie mit dem Schnabel geschlagen haben. Dann kreisen sie einige Stunden über der Beute oder stellen sich in der Nähe in einen Baum, um sie zu beobachten. Bei Bedarf fügen sie dem Opfer weitere giftige Wunden zu. Wenn die Beute schließlich gestorben ist, frisst der Totenbussard das Fleisch und bringt es seinen Jungen als besonders nahrhaftes Futter.
Totenbussarde leben im Gebirge, zum Beispiel im Ghalgrat, und können auch für Menschen gefährlich werden. Die Federn spielen mancherort eine Rolle im Totenkult oder für schwarzmagische Rituale. Manche Stämmen und Dorfgemeinschaften im Gebirge „melken“ das Gift, um damit Waffen zu vergiften. Es ist jedoch nie genau vorhersehbar, welche Wirkung das Gift hat. Außerdem stinkt es ziemlich, man kann es also nicht unauffällig ins Essen geben oder anderweitig verabreichen.
Der Libellenfalke
Als Glücksbringer gilt der winzige Libellenfalke. Er erreicht höchstens eine Flügelspannweite von 20 Zentimetern und macht Jagd auf Insekten. Libellenfalken werden gerne als Statussymbole in Käfigen gehalten, auch wenn sie dort keine besonders hohe Lebenserwartung haben und sich in Gefangenschaft nicht vermehren.
Die Tiere oder ihre Federn gelten als beliebtes Geschenk für Damen, die man umwerben möchte. Außerdem werden Libellenfalken nicht selten in Vorratshäusern gehalten, wo sie Käfer und Fliegen von den Nahrungsmitteln fernhalten sollen.
Der Diamantsperber
Tief im Casnewydd lebt der Diamantsperber mit seinem leuchtend bunten Gefieder. Er zieht immer wieder Abenteurer in den Wald, denn seine Federn sind ein kleines Vermögen wert. Das liegt einerseits an ihrer Schönheit, andererseits an magischen Kräften, die man ihnen nachsagt: Die bunten Federn verheißen ein langes Leben und Wohlstand.
Der Diamantsperber ist allerdings sehr schwer zu fangen. Er ist intelligent genug, um selbst sehr geschickte Fallen zu meiden. Und er lebt meist hoch oben in den Baumkronen, wo man ihn kaum erreichen kann. Zudem hat er ein sehr gutes Gehör und meidet Jäger:innen, wenn er kann.
Legenden zufolge ist der Diamantsperber gar kein gewöhnliches Tier, sondern eine Erscheinungsform von Feen oder anderen Zauberwesen. Immer wieder wird berichtet, dass der bunte Vogel Abenteurer:innen so tief in den Casnewydd hineingelockt hat, dass sie nicht mehr herausfanden …
Spielwerte für die Greifvögel in Aborea
Rabenfalke (SG 1)
TP 2, INI +3, Schnabel/Krallen, KB 2, Schaden -3, Rüstung 6, Fliegend, Stimme, Schatz -.
Stimme:
Rabenfalken verstehen sich wie keine zweite Vogelart auf das Imitieren von Stimmen. Ein trainierter Rabenfalke ist daher in der Lage, eine kurze mündliche Botschaft nicht nur wortgetreu zu übermitteln, sondern dabei auch die Stimme des Sprechers nahezu perfekt nachzuahmen.
Grauadler (SG 3)
TP 5, INI +2, Schnabel/Krallen, KB 4, Schaden +0, Rüstung 6, Fliegend, Sturzflug, Schatz -.
Sturzflug:
Grauadler können sich aus großer Höhe auf ihre Beute herabstürzen, wobei sie aufgrund der hohen Geschwindigkeit nicht nur ihrem Angriff zusätzliche Wucht verleihen (Schaden +2), sondern auch schwerer zu treffen sind (Rüstung +2).
Totenbussard (SG 4)
TP 3, INI +2, Schnabel/Krallen, KB 3, Schaden -2, Rüstung 6, Fliegend, Wundgift, Schatz -.
Wundgift (Rang 5):
Insbesondere in der Paarungszeit produzieren Totenbussarde ein giftiges Sekret, das sie im Kampf wie ein Waffengift verwenden. Ein durch einen Biss verletztes Opfer leidet innerhalb von 1W10 Stunden unter Symptomen, die einem Wundbrand ähneln (-4 TP pro Tag, -4 auf alle Manöver). Das Opfer kann jeden Tag einen neuen Versuch unternehmen, auf natürliche Weise das Gift zu überwinden, der Schwierigkeitsgrad steigt jedoch pro Tag um 1. Nach spätestens 1W10 Tagen verfliegt die Wirkung jedoch von allein.
Libellenfalke (SG 1)
TP 1, INI +3, Schnabel/Krallen, KB 0, Schaden -3, Rüstung 7, Fliegend, Schatz -.
Diamantsperber (SG 2)
TP 2, INI +4, Schnabel/Krallen, KB 2, Schaden -3, Rüstung 8, Fliegend, Listig, Wachsam, Schatz -.
Listig:
Diamantsperber sind hochintelligent und listig. Sie durchschauen nicht nur Fallen, sondern können ihre Jäger sogar selbst in die Falle locken (Manöver List erhalten einen +5 Bonus).
Wachsam:
Die Wachsamkeit eines Diamantsperbers ist schon sprichwörtlich, denn kaum etwas scheint ihnen in ihrer Umgebung zu entgehen (Manöver Wahrnehmung erhalten einen +5 Bonus).
Wirklich vielen lieben Dank, dass ihr euch so Mühe gebt und es immer neue Spielmaterialien gibt!
Ich wünschte ich könnte euch irgendwie unterstützen. Als Spiel, Welt und Umfang seid ihr auf jeden Fall unter meinen Top Empfehlungen 😊
Beste Grüße
Hi Nils!
Das freut uns natürlich! Unterstützung können wir prinzipiell in verschiedenen Bereichen gebrauchen. Du kannst gerne mal über hallo@aborea.de oder unser Forum (forum.aborea.de) Kontakt mit uns aufnehmen.
Schöne Grüße und viel Spaß beim Spielen
Tobias