Das neue Jahr bringt ja auch oft neue Gedanken und neue Pläne mit sich. Diese Vorsätze und Grundsätze, über die man nachdenkt, wenn wieder 365 Tage vorbei sind. Wenn man wieder die Kalender in der ganzen Wohnung austauscht und sich erst einmal daran gewöhnen muss, dass bei einem Datum nun ein anderes Jahr hinten dran steht.
„Ich müsste mal wieder meinen Kleiderschrank ausmisten.“
„Ich hab echt zu viele Tupperschüsseln. Davon könnten einige weg.“
„Es gibt Personen, von denen ich mich in diesem Jahr vielleicht distanzieren sollte.“
„Ich will weniger essen und mehr Sport machen.“
Kennen wir alle.
Darüber habe ich auch schon letztes Jahr sinniert. Aber in diesem Jahr kam mir ein anderer Gedanke.
Auch in der Welt von ABOREA gibt es einen Jahreswechsel. Auch dort geraten Charaktere in Sinnkrisen oder denken über die Grundfesten ihres Lebens nach. Und da hab ich mich gefragt:
Was wären die Vorsätze für meinen Charakter, wenn er welche hätte?
Und macht es überhaupt Sinn, ihn welche haben zu lassen? Ist er nicht gut so, wie er ist, weil ich ihn so gemacht habe, wie ich ihn haben möchte? Ist es nicht vielleicht mal an der Zeit, auch ihn eine Veränderung durchmachen zu lassen?
Gibt es Menschen oder Wesen, von denen mein Charakter sich eigentlich besser loslösen sollte?
Hat er vielleicht Macken, bei denen es sich lohnt, darüber nachzudenken, an ihnen zu arbeiten? Damit es sie im neuen Jahr nicht mehr gibt? Aber vorab viel wichtiger: Sind meinem Charakter seine Eigenheiten überhaupt bewusst und möchte er sie ändern?
Was ist der Auslöser einer möglichen Sinnkrise? Nur ein Feuerwerk und viele Menschen, die sich umarmen? Oder ist vielleicht doch etwas geschehen, dass ihn dazu gebracht hat, über bestimmte Dinge nachzudenken?
Was würde mein Charakter in einen Koffer packen, wenn er wüsste, dass er niemals wieder an den Ort, an dem er jetzt mit seinem Hab und Gut ist, zurückkehren kann? Wenn er nur noch das besäße, was er im Gepäck hat? Wären es Dinge, die ihn an etwas oder jemanden erinnern? Wären es praktische oder hilfreiche Dinge? Wäre es nur viel Kleidung und ein paar kleine Waffen, weil man mehr eigentlich nicht braucht? Wären es Luxusgegenstände wie der eine Bierkrug, aus dem er immer trinkt?
Wow – gar nicht so einfach. Denn es geht ja nicht um mich, sondern meinen Charakter. Wenn ich die Fragen für mich beantworten sollte, dann könnte ich das ziemlich schnell. Aber für ihn?
Dazu würde ich mir seine Geschichte des letzten Jahres mal anschauen. Und diejenigen, die sie mit ihm erlebt haben.
Was genau hat er eigentlich erlebt? Es ist sicher so viel, dass es für 2 Leben reichen würde … Ging es ihm dabei gut? Wurde er enttäuscht oder in seiner Offenheit anderen gegenüber bestärkt? Hat man ihn verletzt? Oder gar so sehr bestärkt, dass er abzuheben drohte? Gibt es einen Grund, bei einer gewissen Sache einen Cut zu machen?
Und – ganz egoistisch – ist es für mich als Spieler vielleicht an der Zeit meinen Charakter mit einigen neuen Eigenschaften zu spicken, um neuen Wind in unsere „Beziehung“ zu bringen? Wie wäre es mal mit fleischloser Ernährung? Das könnte auf den Wegen durch die Wälder Paleas sicherlich spannend für alle werden. Oder plötzliche pazifistische Ausprägungen? Was wäre, wenn ein neues Ziel wäre, sich besser um alle zu kümmern, die man gern hat? (Da könnte gerade das Zwerg-Elf-Problem amüsant werden.)
Es ist spannend auch einmal diese Seite zu beleuchten und sich darüber Gedanken zu machen. Wie sieht es denn bei euren Charakteren aus? Sind sie genau so, wie ihr sie haben wollt, sodass ihr über eine Veränderung gar nicht nachdenken möchtet? Oder ist es an der Zeit, mal an ein paar Stellschrauben zu drehen und das neue Jahr für neue Experimente zu nutzen?